SVD - Festnahme im FlowTex- Betrugsskandal

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Folgende dpa-Pressemitteilung haben wir heute erhalten:

Weitere Festnahme im FlowTex- Betrugsskandal
Karlsruhe/Mannheim (dpa) - Im milliardenschweren FlowTex- Betrugsskandal um Scheinleasinggeschäfte hat es eine weitere Festnahme gegeben. Die Mannheimer Schwerpunktstaatsanwaltschaft für Wirtschaftskriminalität bestätigte am Freitagabend, der frühere Finanzchef des FlowTex-Konzerns, Karl Schmitz, sei unter anderem wegen des Verdachts der Geldwäsche in Untersuchungshaft genommen worden. Die "Stuttgarter Zeitung" berichtet in ihrer Samstagausgabe, Schmitz sei zu Wochenbeginn in Neuss festgenommen worden.

Die beiden FlowTex-Gesellschafter Manfred Schmider und Klaus Kleiser sowie die frühere KSK-Geschäftsführerin Angelika Neumann befinden sich bereits seit mehreren Monaten in Untersuchungshaft. Ihnen wird zur Last gelegt, Leasinggeschäfte mit überwiegend nicht existenten Horizontalbohrmaschinen gemacht und rund 120 Banken und Leasingfirmen um bis zu 3,6 Milliarden DM geschädigt zu haben.

Der FlowTex-Skandal gilt neben den Fällen Schneider und Balsam als einer der größten Wirtschaftskrimis der deutschen Nachkriegsgeschichte. Weil Hunderte von Millionen DM aus kriminellen Betrugsgeschäften über ein dichtes Netz von Tarnfirmen weltweit verschoben worden seien, habe man die Ermittlungen immer mehr auch auf den Bereich der Geldwäsche ausgedehnt.

Schmitz war nach Recherchen der "Stuttgarter Zeitung" 1997 einer der drei Vorstände der Commerzbank Mannheim gewesen und von den FlowTex-Eignern Schmider und Kleiser gegen ein "Handgeld" von 500 000 DM zum Ettlinger Horizontalbohrunternehmen geholt worden. In der Folgezeit soll der Ex-Banker den FlowTex-Konzern über mehrere Holdinggesellschaften in Amsterdam neu
strukturiert haben.

Derzeit noch flüchtig ist nach Angaben der Staatsanwaltschaft der ebenfalls mit internationalem Haftbefehl gesuchte Schmider-Bruder Matthias. Er wird von Zielfahndern des Landeskriminalamtes Baden- Württemberg in Südamerika vermutet. Er soll über sein Unternehmen "Powerdrill" ähnliche Leasing-Luftgeschäfte mit einer Schadenssumme von bis zu 500 Millionen DM gemacht haben. Ein enger Freund des Gesuchten wurde laut Zeitungsbericht im Zusammenhang mit dem Betrugsskandal Ende vergangener Woche in Iffezheim festgenommen.

(Achtung: Der Beitrag lag dpa vorab in redaktioneller Fassung vor.)